Geschichte

VEB Kulturpark Berlin (1969–1991) Der Rummelplatz im Plänterwald wurde am 04. Oktober 1969 als „VEB Kulturpark“ eröffnet. Er war der einzige ständige Rummelplatz in der DDR. Das Angebot zu DDR-Zeiten umfasste neben zahlreichen Fahrgeschäften auch Konzerte, Tanzveranstaltungen und Kinderunterhaltung.

Mit der Wiedervereinigung fällt der Kulturpark in die Zuständigkeit des Berliner Kultursenats, welcher den Rummelplatz als modernen Freizeitpark erhalten möchte und im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung eine private Betreibergesellschaft sucht. Von sieben Bewerbern erhält die „Spreepark GmbH“, vertreten von Frau Pia Witte, den Zuschlag.

Spreepark Plänterwald (1992–2001) 1992 eröffnete der Spreepark im Plänterwald. Allein bis 1997 wurden 40 Millionen DM in die Umgestaltung des Parks investiert. Als neue Attraktionen wurden zuerst das Kaffeetassen-Karussell und das Zirkuszelt aufgebaut. Bald folgten die Schiffsschaukel „Pirat“, die Familienachterbahn „Spree-Blitz“, die Loopingbahn „Mega-Looping“ und die Wildwasserbahn „Grand Canyon“. Aus dem großen Betonplatz rund ums Riesenrad entstand ein großer See mit Kanalfahrt und Amphitheater.

Erst nach diesen Umbauten entschied die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, dass der Plänterwald unter Landschaftsschutz gestellt werden solle. Somit entfielen dem Spreepark über Nacht circa 8,5 von vormals 28,5 ha wirtschaftlich wichtige Nutzfläche und sämtliche Besucherparkplätze.

Nachdem jährlich die Besucherzahlen zurückgingen, gab die Spreepark GmbH 2001 auf und kündigte den Erbpachtvertrag und alle damit verbundenen Verpflichtungen. Sie sahen den Versuch, den ehemaligen VEB Kulturpark in einen Freizeitpark moderner Prägung umzugestalten, als endgültig gescheitert an. In ihrer Begründung schrieben sie, es sei nie vorgesehen gewesen, den Plänterwald zum Landschaftsschutzgebiet umzuwandeln.

Der Liegenschaftsfonds wies die Vorwürfe aus dem Kündigungsschreiben zurück und akzeptierte die Vertragskündigung von Seiten der Spreepark GmbH nicht, woraufhin diese Insolvenz anmeldete und das Betriebsgrundstück räumte. Familie Witte, die Betreiber des Spreeparks, beschloss mit sechs Fahrgeschäften nach Peru zu reisen.

Lost Place (2002–2015) Daraufhin machte Vater Norbert Witte Schlagzeilen mit der Spreepark-Pleite, der angeblichen Nacht-und-Nebel-Flucht nach Peru, einem gescheiterten Neuanfang in Lima und einem Drogendeal mit 181 Kilo Kokain, versteckt in einem seiner Fahrgeschäfte.
Währenddessen bemühten sich verschiedenste Unternehmen um die Übernahme des ehemaligen Freizeitparks. Jedoch wurden sie mit denselben Problemen konfrontiert wie die einstigen Spreepark-Betreiber. Nach jahrelangen Verhandlungen mit Berlin und dem Liegenschaftsfonds zogen alle Bewerber ihre Angebote zurück. Seit der Saison 2002 ist der Spreepark verwaist. Die Natur eroberte sich das Areal zurück. 2014 erfolgte der Rückkauf durch das Land Berlin.

Neustart Spreepark (2016–?) Seit 2016 ist die landeseigene Grün Berlin GmbH für das Areal zuständig. Mit Architekten und Bürgerbeteiligung wollen sie aus dem einstigen Lost Place einen Park neuen Typs mit Kunst, Kultur und Natur schaffen. Die Abriss- und Umbauarbeiten laufen, einzelne Teilstücke sollen nach Möglichkeit bereits ab 2019 öffentlich zugänglich gemacht werden. Genaue Pläne dazu gibt es noch nicht!

 

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